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Wolfgang Müller, der parteilose Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Niedernhausen, wünscht sich eine sachliche Diskussion bei der Frage, welche Standorte für eine Windkraftnutzung geeignet sind. Der finanzielle Aspekt möglicher Einnahmen der Gemeinde durch Pacht und Gewerbesteuer, die Bürgermeister Döring in den Vordergrund gestellt hatte, dürfe nach seiner Auffassung kein entscheidendes Argument sein.
„Eine Gemeinde, die der Bund der Steuerzahler in seinem Schwarzbuch wegen Verschwendung von Steuergeldern bundesweit an den Pranger gestellt hat, sollte sich zunächst um mehr Sparsamkeit bemühen“, so Müller.
Eine breite Mehrheit in der Bevölkerung wolle mittlerweile eine Nutzung der Windkraft, um einen Beitrag gegen die Erderwärmung sowie andere Umweltschäden zu leisten und um die gefährliche Atomenergie zu ersetzen. Aber es erfordere eine sorgfältige Prüfung, welche Standorte für die Errichtung der Windräder geeignet seien.
„ Eine generelle Ablehnung der Windkraft in Niedernhausen nach dem Sankt-Florians-Prinzip finde ich genauso falsch wie das Ziel, auf Gemeindegebiet möglichst viele Anlagen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur zu errichten.“
Eine wichtige Rolle spielten bei der Standortsuche der Naturschutz und der Abstand zur Wohnbebauung. Es sei z. B. schon heute gesetzlich vorgeschrieben, dass zunächst durch Gutachten geklärt werden müsse, ob an einem möglichen Standort schützenswerte Tiere und Pflanzen geschädigt werden könnten. Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen, sei eine sachgerechte Abwägung und Entscheidung möglich.
Daher sei ein von Bürgermeister Döring vorgeschlagener Bürgerentscheid zur Windkraftnutzung zum jetzigen Zeitpunkt wenig hilfreich. Oberstes Ziel für die Gemeindeverwaltung müsse es sein, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den politischen Gremien zeitnah alle notwendigen Informationen zukommen zu lassen. Sollte ein Investor bereit stehen, die notwendigen Standortprüfungen vorgenommen worden sein und die Anzahl und Größe der geplanten Anlagen bekannt sein, müsse die Diskussion über das Für und Wider konkret geführt werden. Dann sei ein Bürgerentscheid ein gut geeignetes Instrument, um zu einer Entscheidung zu kommen.
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