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Begründung:
Die Diskussion über die neuen, auch Niedernhausen betreffenden Flugrouten ist voll entbrannt. Bereits am 21.2.2011 sollen die verschiedenen sowohl von der DFS als auch von der rheinlandpfälzischen Landesregierung vorgelegten Varianten diskutiert werden. Für Niedernhausen bestehen je nach Variante Risiken oder Chancen bezüglich der zukünftigen Belastung mit Fluglärm. Daher ist es dringlich, dass sich die Gemeinde schnellstens in die Diskussion einbringt, um ihre Interessen zu wahren.
Die Inbetriebnahme der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen im Herbst dieses Jahres erzwingt aus Sicherheitsgründen die Änderung der bisherigen Flugrouten. Durch den Antrag soll erreicht werden, dass die Gemeinde in den kommenden Monaten der Entscheidungsfindung die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger wahrnimmt.
Wenn ab dem Herbst zunehmend Flugzeuge auf der neuen Nordwest-Bahn landen werden, wird es immer schwieriger, im gleichen Korridor auch startende Flugzeuge zu tolerieren: Wenn ein landendes Flugzeug im Notfall durchstarten muss, wird der Sicherheitsabstand zu startenden Flugzeugen ggf. zu klein. Daher muss es laut der Deutschen Flugsicherung (DFS) Änderungen an der so genannten TABUM-Route geben, die direkt über Niedernhausen führt und seit 2001 eine zusätzliche große Lärmquelle neben der Autobahn und der ICE-Bahnstrecke darstellt.
Derzeit gibt es einen östlich der Gemeinde verlaufenden TABUM-Abzweig und einen westlichen Zweig, der Königshofen in Richtung Hochtaunus streift. Den östlichen Zweig nutzen die leichten und mittelschweren Maschinen, den westlichen die ganz schweren wie z.B. die Boeing 747. In der Praxis fliegen die Maschinen aber nicht auf diesen Ideallinien, sondern in einem breiteren Korridor, so dass insbesondere Oberjosbach und der Schäfersberg auch von dem stark genutzten östlichen Abzweig betroffen sind. Zudem erlauben die Fluglotsen ab einer bestimmten Flughöhe, von den Routen abzuweichen. Daher werden die Bürger aller drei westlich gelegenen Ortsteile Niedernhausen, Oberjosbach und Königshofen z. T. direkt überflogen.
Die DSF hat nun insgesamt sechs Flugrouten-Varianten zur näheren Untersuchung vorgeschlagen, die alle zunächst ab dem Flughafen mehr oder weniger weit südlich verlaufen und dann doch nach Norden abdrehen. Schon in diesem Jahr sollen die bisher auf der östlichen TABUM-Route fliegenden Maschinen die neue Route nutzen, während die schweren Maschinen in den nächsten Jahren weiterhin auf der westlichen TABUM-Linie fliegen dürfen. Erst durch die zunehmende Auslastung der neuen Landebahn wird allmählich die Zahl der verbleibenden TABUM-Flüge reduziert.
Alle neuen vorgeschlagenen Routen führen allerdings wieder über Niedernhausen. Dennoch sind je nach Variante Chancen oder Risiken für die Gemeinde gegeben:
Wenn die Routen zunächst weit nach Süden führen (Varianten1, 2, 5 und 6), erreichen die Flugzeuge Niedernhausen in größerer Höhe oder haben vielleicht die Route schon verlassen. Dies würde zu einer Lärmentlastung führen.
Dagegen würden die Varianten 3 und 4 je nach den Randbedingungen vielleicht sogar größeren Lärm nach Niedernhausen bringen.
Auch bei den zusätzlich durch die rheinland-pfälzische Landesregierung ins Spiel gebrachten Varianten gibt es Chancen und Risiken für Niedernhausen.
Daher muss die Gemeinde in dieser Diskussion frühzeitig ihre Interessen deutlich machen. Leider ist Niedernhausen nicht in der Fluglärmkommission vertreten, wohl aber der Rheingau-Taunus-Kreis.
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